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Umfahrung Drasenhofen: Arbeiten im Plan

Anfang Oktober wird die B 7 auf das Provisorium umgeleitet, im Herbst 2019 ist die Umfahrung fertig.

Seit 3. April baut die ASFINAG mit Hochdruck an der rund fünf Kilometer langen Umfahrung von Drasenhofen. „Das Projekt liegt voll im Zeitplan und wir nützten auch die günstige Jahreszeit sehr gut aus, um rasch voranzukommen: Von der einen Million Kubikmeter Erde, die verschoben werden muss, ist bereits rund die Hälfte modelliert“, sagt ASFINAG-Geschäftsführer Andreas Fromm. Wahrscheinlich mit 8. Oktober wird die B 7 auf das neue Provisorium, um die Kreisverkehre in einem Zug herstellen zu können, umgeleitet. Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko betonte, dass durch die Umfahrung Drasenhofen der österreichische Lückenschluss der A 5 Weinviertelautobahn bis zur Staatsgrenze geschafft ist und vor allem auch die Bevölkerung von Drasenhofen vom Durchzugsverkehr entlastet wird. Gleichzeitig mit der Umfahrung wird für Drasenhofen ein Lkw-Durchfahrtsverbot verhängt, betonte Schleritzko. Das Land NÖ leistet 4,5 Millionen Euro Kostenzuschuss für das Projekt. NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, der die Weinviertelautobahn von Beginn an an vorderster Stelle mitgetragen hat, sieht den Lückenschluss mit der Umfahrung Drasenhofen als wichtige Lebensader für die NÖ Wirtschaft. „Wenn mit Herbst 2019 die Umfahrung fertig ist, werden nicht mehr täglich 1.800 Lkws durch den Ort rollen. Das bringt Lebensqualität und Verkehrssicherheit“, hob Wilfing hervor, der dafür dankbar ist, dass die ASFINAG 50 Millionen Euro in die neue Strecke investiert und auch die Europäische Union 1,3 Millionen Euro Zuschuss leistet. In drei Bereichen laufen derzeit die Arbeiten zur neuen Umfahrung Drasenhofen:

  • Erdbau

Die oberste Erdschicht, der Humus, ist über die gesamte Trassenlänge abgetragen und der Verlauf der Umfahrung Drasenhofen damit bereits gut sichtbar. Auch die erste Formgebung der neuen Strecke hat schon begonnen. Dabei werden mit dem abgetragenen Erdmaterial Dämme geschüttet und Täler ausgefüllt. Das ist notwendig, um Steigungen im Gelände abzuflachen und so die Umfahrung Drasenhofen zukünftig harmonisch verlaufend durch das nördliche Weinviertel zu führen. Damit die Abwässer der neuen Umfahrung gereinigt in die umliegenden Bäche und Flüsse abgeleitet werden können, werden derzeit auch bereits die Kanäle gegraben. Im Bereich des Drasenhofenbaches sind diese bereits fertiggestellt. Insgesamt fünf hochmoderne Gewässerschutzanlagen errichtet die ASFINAG entlang der Umfahrung.

  • Brückenbau

Für sechs der insgesamt acht Brücken wurden die Bohrpfähle fertiggestellt. Diese dienen dazu, die zukünftigen Lasten der Tragwerke in tiefere, tragfähige Bodenschichten abzuleiten. Die für die Errichtung der Steher und Tragwerke erforderlichen Lehrgerüste (Schalungen) hat die ASFINAG bei drei Brücken bereits aufgestellt, und auch an den Fundamenten wird gerade gearbeitet. Die Brücken der Umfahrung Drasenhofen werden „integral“ gebaut. Bei diesem innovativen Verfahren bilden die feste Fahrbahn und die Brücken eine Einheit. Die witterungsbedingten Bewegungen – im Sommer dehnt sich das Material aus, im Winter zieht es sich zusammen – werden damit nicht nur am Anfang und am Ende der Brücke aufgenommen, sondern auf einen größeren Bereich verteilt. Diese Bauweise ist robuster und spart damit Wartungsaufwände und Kosten.

  • Aufforstungen

Für die ASFINAG gilt: Moderne Infrastruktur schließt den Schutz der Anrainerinnen und Anrainer sowie der Umwelt mit ein. Daher wurde bereits im weiteren Umfeld der Umfahrung damit begonnen neue Pflanzen zu setzen. Insgesamt setzt die ASFINAG derzeit mehr als 38.300 Bäume und stellt rund 424.000 Quadratmeter Wiesenfläche her. Die Aufforstungen direkt neben der Trasse starten erst nach Abschluss der Bauarbeiten.

Die Umfahrung Drasenhofen

Die weiteren leistungsstarken fünf Kilometer im nördlichen Weinviertel sind die Fortsetzung für mehr Sicherheit und weniger Durchzugsverkehr auf der B7 Brünner Straße. Geschützt werden die Bewohnerinnen und Bewohner von Drasenhofen, Steinebrunn, Kleinschweinbarth und Stützenhofen. Als Auffahrten auf die neue Strecke dienen zukünftig zwei Kreisverkehre. Einer südlich und der zweite nördlich von Drasenhofen auf der B7. Bei Drasenhofen West errichtet die ASFINAG eine Auffahrt in Richtung Wien und eine Abfahrt in Richtung Drasenhofen. Die neue Ortsumfahrung wird ampel- und kreuzungsfrei zu befahren sein. Nach ihrer Fertigstellung ist sie Teil des ASFINAG-Netzes und daher vignetten- und mautpflichtig.

Das bringt die Umfahrung Drasenhofen

  • Abzug von täglich rund 1.800 Lkw aus den Ortschaften
  • Weniger Lärm und Luftschadstoffe
  • Mehr Sicherheit auf der B7 Brünner Straße
  • Weiterer Ausbau der Verbindung von und nach Tschechien

Schutz für Mensch und Umwelt

Bei der Umfahrung Drasenhofen investiert die ASFINAG zehn Prozent der Gesamtkosten in Schutzeinrichtungen.  Dafür ergreift die ASFINAG folgende Maßnahmen:

  • Mehr als 8.000 Quadratmeter Lärmschutz (Wände und Dämme) werden gebaut – für die Dämme wird ausschließlich zuvor abgebaggerte Erde wiederverwendet
  • Fünf hochmoderne Gewässerschutzanlagen reinigen zukünftig die Straßenabwässer
  • Zwei Grünbrücken stellen sicher, dass Tierwanderwege erhalten bleiben
  • Insgesamt werden rund fünf Hektar Wiesen, Bäume und Sträucher neu gepflanzt
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