Mit einem umfangreichen Festakt und zahlreichen Ehrengästen feierten die MitarbeiterInnen der Bezirksbauernkammer Mistelbach unter ihrem Obmann Hermann Stich am Samstag, dem 6. September, das zehnjährige Bestandsjubiläum des Kammergebäudes in der Karl Katschthaler-Straße in Mistelbach. Um den heutigen Erfordernissen und Herausforderungen einer kompetenten Fachberatung der insgesamt 1.837 landwirtschaftlichen Betriebe im Bezirk Mistelbach gerecht zu werden, fiel 2002 der Beschluss für den Bau eines neuen, modernen und zeitgemäßen Kammergebäudes, als damals vier Bezirksbauernkammern auf einen zentralen Standort zusammengelegt wurden. „Für Ökonomierat Karl Gemeinböck und Ökonomierat Johann Fally, die damals an der Spitze des Hauses standen, war dies ein wahrer Marathonlauf“, wie sich Bezirksbauernkammerobmann Hermann Stich zurück erinnert.Rückblick:
Einerseits machte die sich abzeichnende Strukturreform, die den Zusammenschluss der Bauernkammern von Mistelbach, Laa an der Thaya, Poysdorf und Wolkersdorf im Jahr 2002 zur Folge hatte, den Neubau der Bezirksbauernkammer notwendig. „Andererseits war das Stammhaus am Hauptplatz für die Erfordernisse der neuen Zeit nicht mehr zeitgemäß, weshalb durch die damaligen 102 Kammerräte der Beschluss für einen Neubau gefasst wurde. Dies war eine weise und kluge Entscheidung, da auch der Beratungsaufwand für alle Bäuerinnen und Bauern in den letzten zehn Jahren enorm gestiegen ist“, wie der ehemalige Bezirksbauernkammerobmann Ökonomierat Johann Fally weiß.
Ein bedeutender und zukunftsweisender Schritt war schon damals die Entscheidung, wo das neue Kammergebäude entstehen soll, nämlich am Standort des ehemaligen Heger-Areals in unmittelbarer Nähe zur Landwirtschaftlichen Fachschule und zur später errichteten HTL Mistelbach. „Diese Entscheidung fiel mit großer Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Studienrat Ing. Christian Resch“, so Fally. „Der Bau selbst konnte in der vorgesehenen Zeit fertiggestellt und die Kosten konnten – ohne qualitative Einbußen – sogar um vier Prozent unterschritten werden, sodass das neue Kammergebäude schließlich am 28. August 2004 eröffnet wurde.“
Durch die unmittelbare Nachbarschaft von Landwirtschaftlicher Fachschule und Bezirksbauernkammer ist so ein landwirtschaftliches Kompetenzzentrum entstanden, das Vorteile für beide Einrichtungen und alle Bäuerinnen und Bauern des Bezirkes bietet. „Wir haben damals das Gebiet in einer Zeit angekauft, wo man im fernen Wien das Potential des einstigen Heger-Areals gar nicht abschätzen konnte“, erinnert sich Bürgermeister a.D. Studienrat Ing. Christian Resch. „Die Vision war, einen neuen Platz mit innovativen Betrieben zu schaffen, um so auch Synergieeffekte nutzen zu können“.
Eines dieser innovativen Betriebe ist heute das Kammergebäude der Bezirksbauernkammer in Mistelbach, zu dessen zehnjährigen Jubiläum die vielen Ehrengäste gratulierten. „Mit dem neuen Kammergebäude steht allen LandwirtInnen eine hochmoderne Serviceeinrichtung zur Verfügung, die eine Anlaufstelle für tausende bäuerliche Betriebe im Bezirk Mistelbach bietet. Gerade unter den sich immer rascher ändernden agrarpolitischen Rahmenbedingungen brauchen Bäuerinnen und Bauern notwendiger denn je eine schlagkräftige, effiziente, leistungsstarke und zukunftsorientierte Interessenvertretung und ein breit gefächertes Angebot an Beratungsleistungen“, gratulierte Vizebürgermeister Ernst Waberer. Bezirkshauptmann W. Hofrat Dr. Gerhard Schütt sprach von einer sehr guten „Zusammenarbeit zwischen der gesetzlichen Interessensvertretung und der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach im Interesse einer hervorragenden Entwicklung der Landwirtschaft im Kammerbezirk Mistelbach“. Und auch Landtagsabgeordneter Bürgermeister Ing. Manfred Schulz sieht die Strukturreform als einen „notwendigen Schritt, der damals zum richtigen Zeitpunkt gelungen ist. Es sind die Bäuerinnen und Bauern, die die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel aus der Region sicher stellen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt braucht es eine bäuerliche Interessensvertretung, die die Arbeiten und Aktivitäten der Bäuerinnen und Bauern unterstützt!“
Als Abschluss des umfangreichen Festaktes sprach der Vizepräsident der NÖ Landwirtschaftskammer Otto Auer über das Zukunftsbild der Landwirtschaft. Wie sich die Landwirtschaft entwickeln würde, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl niemand sagen, da es zu viele Faktoren gibt, die hier mitspielen: „Die KonsumentInnen, die die Produkte kaufen müssen, die ProduzentInnen, der Markt in der Bestimmung der Ausrichtung der Betriebe, der Preis, die Politik, die die Rahmenbedingungen vorgibt und auch kontrolliert sowie der Faktor Familienbetrieb als Herausforderung, welche Synergien die junge und ältere Generation bei der Entwicklung der Landwirtschaft zulassen“, betonte Vizepräsident Otto Auer.
Begleitet wurde der Festakt des zehnjährigen Bestandsjubiläums des Kammergebäudes der Bezirksbauernkammer Mistelbach von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit einer Präsentation des Maschinenrings, Weinverkostungen, Melkwettbewerben der Landjugend, einer Präsentation der Tierhaltung in der Landwirtschaftlichen Fachschule Mistelbach und vielem mehr. Mit dabei beim Festakt in Mistelbach waren unter anderem auch der ehemalige Weinbaupräsident Ökonomierat Dipl.-Ing. Josef Pleil, Landtagsabgeordneter Wirtschaftskammerobmann Mag. Kurt Hackl, Bezirksbäuerin Eva Weigl, Bezirksschulinspektorin Mag. Elke Wimmer und die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
Festakt Bauernkammer
10-jähriges Bestandsjubiläum des Kammergebäudes der Bezirksbauernkammer Mistelbach